Friedrich Nietzsche
Mit der Heimat ist es wie mit der Liebe – niemand kann sich ihr entziehen. Sie löst heftige Gefühle aus. Sie macht glücklich. Und manchmal möchte man so weit weg von ihr wie möglich.
In Ihrer künstlerischen Werkreihe „Heimatliebe“ entführt uns Anne-Marie von Sarosdy in eine Welt voll vertrauter Symbole: die rosenwangige Maid, der Jäger im dichten Wald, der Hirsch auf der sonnigen Lichtung. Die Motive der Düsseldorfer Fotografin sind idyllisch und provokativ, sie faszinieren und berühren.
Ihre malerischen Epen spielen mit alt vertrauten Heimat- und Märchenmotiven ebenso wie mit den Konventionen des Kitsches. Diese Fotografien sind schöner als schön, realer als real, präsenter als präsent. Es ist alles so, wie es sein sollte – und verrät damit mehr, als uns vielleicht lieb sein mag über uralte Sehnsüchte.
Die international etablierte Fotokünstlerin, deren Arbeit vielfach in Magazinen, Kunstbüchern, Galerien und Museen publiziert und ausgestellt wurde, hat mit ihrer Serie „Heimatliebe“ einen Nerv in der Kunstwelt getroffen.
In zahlreichen Presse – Veröffentlichungen, Ausstellungen und einer Monographie wurde ihre Serie präsentiert und ebenso begeistert wie kontrovers diskutiert. Die großformatigen virtuos inszenierten Bilder, die uns auf den ersten Blick faszinieren, erzählen voller Opulenz und subtiler Abgründigkeit von der Heimat und fassen dabei auch die vielschichtigen, durchaus ambivalenten Gefühlen, die sich an ein Wort wie „Heimat“ knüpfen, mit ein.
Darin entsprechen sie – ganz aktuell – einer mächtigen Tendenz, wieder vertraute und überschaubare Räume zu besetzen und mächtige Gegenbilder zu schaffen zu einer als bedroht und zunehmend bedrohlich empfundenen Welt. In Ihrer überbunten Welt gleichen diese Fotografien nicht zuletzt geradezu surrealen, schwerelosen Streifzügen durch imaginäre Traumwelten, die uns einladen sich verführen zu lassen.
Kitsch, Kunst, Kopfkino: Diese Motive bedienen augenzwinkernd alles auf einmal. Sie machen Spaß. Und sie sind uns auch ein bisschen unheimlich.